396 pp + 14 b/w plates, hb, in German.
Das antike Kleinasien war mehr als 200 Jahre lang Teil des Persischen Großreichs unter der Herrschaft der Achaimenidendynastie. Erst mit der Eroberung des Perserreichs durch den Makedonenkönig Alexander d. Gr. kam das Ende der persischen Hegemonie, und es setzten vielfältige politische und kulturelle Umbrüche in den ehemals persischen Gebieten ein. Was aber wurde aus den zahlreichen Persern und anderen Iranern, die im Zuge der Herrschaftserrichtung und -konsolidierung nach Kleinasien gekommen waren? Was blieb von zwei Jahrhunderten persischer Herrschaft?
In der Forschung wird seit langem diskutiert, ob und in welcher Form sich eine ›Iranische Diaspora‹ über den Fall des Perserreichs hinaus erhalten konnte. Den bisherigen Forschungsbeiträgen gemeinsam ist die Beschränkung auf vereinzelte Zeugnisse oder eine begrenzte Auswahl von Quellenbelegen. In diesem Buch liegt jetzt die erste Gesamtdarstellung zu dieser Thematik vor, die alle zur Verfügung stehenden Quellen berücksichtigt und auf dieser Grundlage zu einer Neubewertung und zu gesicherten Ergebnissen kommt: Eine namhafte ›Iranische Diaspora‹ überdauerte alle Umbrüche nach dem Ende des Perserreichs, die mancherorts noch viele Jahrhunderte danach an ihren kulturellen Traditionen festhielt und als eigenständige Gruppe in Erscheinung trat. In nahezu allen Teilen Kleinasiens lassen sich in personellen und kulturellen Kontinuitäten Spuren der einstigen persischen Präsenz ausmachen, die einen nachhaltigen, umfassenden »achaimenidischen Impact» belegen. Diese Spuren zeigen sich insbesondere in Orts- und Flurnamen, in der Verbreitung iranischer Personennamen, in der Fortexistenz iranischer Heiligtümer und der Verehrung iranischer Gottheiten sowie in den iranischen Dynastien der beiden Königreiche Kappadokien und Pontos.
Ein umfangreicher Materialteil (Regesten) erschließt den verstreuten und bisher niemals vollständig erfassten epigraphischen Befund zu den iranischen Personennamen und den auf die Perser zurückgehenden religiösen Elementen.