Früher Bergbau und Metallurgie auf der Iberischen Halbinsel, Faszikel 1
Technologie der Kupfergewinnung, Herkunft des Metalls und soziokulturelle Bedeutung der Innovation
332 pp, b/w figures, hb, in German.
Zambujal ist eine befestigte Siedlung der Kupferzeit. Ihre Mauern und Türme, die bis zu vier Meter hoch erhalten sind, wachen noch heute über das Mündungsgebiet des Rio Sizandro, ca. 50 km nördlich von Lissabon. Die Geschichte der Siedlung beginnt im frühen 3. Jahrtausend v.Chr. als eine steinerne Befestigungsanlage mit komplexen Wege- und Torsystemen und Schießscharten errichtet wurde. Die Siedlung entwickelte sich zu einem zentralen Ort ihrer Siedlungskammer, darüber hinaus zu einem regionalen und überregionalen Zentrum des Glockenbecherphänomens. Die Geschichte Zambujals geht auch mit dem Durchbruch der Innovation Kupfer- und Goldmetallurgie in der Region einher.
Das Buch widmet sich der Frage, welche Rolle die Herstellung und Nutzung von Metall in der Entwicklungsgeschichte der Siedlung gespielt hat. Es resultiert aus einem mehrjährigen Forschungsprojekt, in dem metallurgische Funde Zambujals und von benachbarten Siedlungen systematisch erfasst und untersucht wurden. Die Ergebnisse zeigen u.a., dass Zambujalkupfer aus dem Oberen Alentejo stammt, von wo es entlang einer etablierten Importroute für Amphibolit und andere Güter in die Estremadura gelangte. Es handelt sich hauptsächlich um einfaches Arsenkupfer, das in Zambujal legierungsspezifisch zu Objekten verarbeitet wurde. Neben der historischen und sozioökonomischen Deutung und Einordnung der Innovation Kupfermetallurgie umfasst das Buch zahlreiche bislang unveröffentlichte naturwissenschaftliche Daten und einen umfassenden Fundkatalog. In Zusammenschau mit umfangreich recherchierten Datensätzen älterer Veröffentlichungen stellt das Buch ein Referenzwerk für die Kupferzeit der Iberischen Halbinsel dar.